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Aitana Bonmatí gewinnt den Ballon d'Or das dritte Mal in Folge
Bonmatí bleibt die weltbeste Fussballerin, Kansas City Current dominiert die NWSL, OM wird zu Les Marseillaises und die Welt des Fussballs trauert um einen Wegbereiter.

WSL
Traurige News aus der Welt des Fussballs: Der ehemalige Cheftrainer des Frauenteams von Liverpool, Matt Beard, ist im Alter von 47 Jahren verstorben. Am Sonntag hätte Liverpool gegen Aston Villa gespielt, das Spiel wurde aber nach dieser Nachricht am Samstag verschoben. Spielerinnen, Fans und Vertraute sind erschüttert. Die anderen WSL-Teams zollten Beard ihren Respekt mit einer Schweigeminute vor den Spielen.
Beard war eine bedeutende Persönlichkeit im Frauenfussball und wurde von Spielerinnen und Trainern sehr geschätzt. Er führte Liverpool 2013 und 2014 zu zwei WSL-Titeln. Von 2021 bis früher in diesem Jahr war er wieder Liverpool-Trainer. Im Sommer wurde er neuer Burnley-Trainer, im August verliess er den Verein aber auf eigenen Wunsch bereits wieder.
Die London City Lionesses holten ihren ersten Saisonsieg und ihre ersten Punkte! Sie gewannen gegen Everton im Goodison Park mit 2:1. Isobel Goodwin erzielte zwei Tore für die Gäste, während Yūka Momiki in der Schlussphase per Penalty den Anschlusstreffer erzielte und für ein spannendes Finale sorgte. Die Toffees haben ihre letzten beiden Spiele verloren, nachdem sie das Eröffnungsspiel der Saison im Merseyside-Derby gewonnen hatten.
Alle Augen waren am Wochenende auf das Spiel zwischen Manchester United und Arsenal gerichtet – den zwei noch ungeschlagenen Teams. Das Spiel in Manchester endete unentschieden. Beide Teams hatten zwar ihre Chancen, nutzen konnten sie diese aber nicht – es blieb torlos.
Nun ist Chelsea das einzige Team mit dem Punktemaximum. Gegen Leicester City holten sie sich den dritten Sieg im dritten Spiel. Dank einem frühen Tor von Aggie Beever-Jones (ihr drittes Tor im dritten Spiel) gewannen sie 1:0.
Frauen-Bundesliga
Bayern strauchelt und nach drei Ligaspielen hat kein Team mehr das Punktemaximum. Ausgerechnet gegen Carl Zeiss Jena gab der FC Bayern München, der sonst immer so dominant und effizient durch die Saison kommt, Punkte ab. Am Samstag spielten die Teams ein torloses Unentschieden. Die Chance, den Bayern davonzuziehen und die Tabellenspitze zu übernehmen, hat die TSG Hoffenheim aber verpasst. Gegen Werder Bremen verlor das Team trotz Tor von Selina Cerci 1:2.
Jetzt führen vier Teams die Tabelle mit je sieben Punkten an – Freiburg, Bayern München, Werder Bremen und Wolfsburg. Es wird spannend: Heute Abend trifft Freiburg auf Bayern, und morgen Abend duellieren sich Werder Bremen und Wolfsburg.
Liga F
Barcelona setzte am Wochenende seinen torreichen Saisonstart fort und erzielte gegen Sevilla fünf Treffer. Es zeigte sich: Trotz minimiertem Kader hat Barcelona ein unglaublich starkes Team. Ewa Pajor, Alexia Putellas und Caroline Graham Hansen starteten auf der Bank – dies tat der Leistung aber keinen Abbruch! Clàudia Pina erzielte einen Hattrick. Weil Atlético Madrid gegen Madrid CFF nur ein 1:1-Unentschieden erreichte, steht Barça jetzt alleine an der Tabellenspitze.

Clàudia Pina, Vicky Lopez und Salma Paralluelo jubeln. (IMAGO / ZUMA Press Wire)
Sociedad ist das dritte von vier Teams, die in der Liga F noch ungeschlagen sind. Gegen Levante sicherten sie sich mit einem 2:1 den dritten Sieg der Saison. Nerea Eizagirre erzielte einen Doppelpack, wobei der zweite Treffer in der 81. Minute den Sieg sicherte. Das vierte Team ist CD Tenerife, das zu Hause gegen Espanyol ein 0:0-Unentschieden spielte. Im Spiel wurden zwei Penaltys für das Heimteam gepfiffen – und dann vom VAR widerrufen. Auch waren sie das deutlich dominantere Team, aber es gab keinen Durchbruch.
Real Madrid scheint aufgewacht zu sein: Nachdem sie in den ersten beiden Spielen nur einen Punkt holten, haben sie jetzt zwei Spiele in Folge gewonnen. Gegen Deportivo gewannen sie 4:0, obwohl sie nach 32 Minuten nur noch zu zehnt auf dem Feld waren, nachdem Sheila García Gómez wegen eines unglücklichen Fouls vom Platz gestellt worden war.
Serie A
Die Halbfinals des Serie A Women’s Cup sind klar, und es sind richtige Kracher. Am 23. September, also heute, gibt es das Derby della Capitale. Um 20:30 Uhr treffen im Stadio Romeo Menti di Castellammare Roma und Lazio aufeinander. Am Mittwoch, 24. September, um 18:30 Uhr gibt es dann im gleichen Stadion das «Derby d’Italia» zwischen Juventus und Inter. Der Final wird am 27. September um 17:30 Uhr gespielt. Auch dieser findet im Stadio Romeo Menti di Castellammare statt.
Arkema Première Ligue
Olympique de Marseille Féminin heisst neu «Les Marseillaises». Der französische Kultclub hat das Rebranding der Frauenabteilung bekannt gegeben.
Erst im letzten Jahr sind die «Marseillaises» in die Arkema Première Ligue aufgestiegen, und am 19. September haben sie ihr erstes Heimspiel der Saison im Stade Francis Turcan gespielt – gegen Le Havre haben sie 1:2 verloren. Sportlich gesehen verlief der Start noch etwas holprig, sie haben nach zwei Ligaspielen noch null Punkte. Doch mit dem Rebranding erhofft man sich den nötigen Aufschwung.
«Frauenfussball wird nicht durch Imitation florieren, sondern durch eigenes Design», schreibt Marseille-Präsident Pablo Longoria in einer offiziellen Mitteilung. Mit dem neuen, eigenen Namen folgt man dem Beispiel der OL Lyonnes, die diesen Schritt bereits vor einigen Monaten wagten.
Die Spielerinnen werden auf dem Feld weiterhin das ursprüngliche Logo von Olympique de Marseille tragen – neben dem neuen Design. Ausserdem bleibt die Frauenabteilung Teil des Marseille-Ökosystems, soll aber eine eigene Identität aufbauen. «Für mich wäre es ein Fehler, den Frauenfussball nur als Spiegel des Männerfussballs anzusehen. Es ist eine grosse Chance, ihn als eigenständig, mit eigenen Fans und eigenen Traditionen anzusehen», schreibt Longoria weiter. Neu haben die «Marseillaises» einen eigenen Ticketshop, lancieren eine eigene Fan-Kollektion und haben einen eigenen TikTok-Account, mit dem man mehr Fans erreichen will.
Die neue Saison der Arkema Première Ligue ist ohne grosse Überraschungen losgegangen. Titelfavoritinnen OL Lyonnes und Paris FC holten aus den bisher zwei Ligaspielen das Punktemaximum. Nach dem eher schüchternen Start gegen Lens (1:1) hat nun auch Paris Saint-Germain den Trott gefunden und gegen Nantes 5:2 gewonnen. Bis jetzt zieht auch Le Havre AC mit den drei Topclubs mit: Ein Unentschieden gegen Strasbourg und der Sieg gegen Aufsteigerinnen Marseille sichert ihnen vier Punkte.
Gala in Paris
Die Elite des Fussballs traf sich am Montagabend in Paris im Théâtre du Châtelet. In einer langgezogenen Gala wurden die herausragendsten Spielerinnen und Spieler, Trainerinnen und Trainer ausgezeichnet. Hier ein Überblick über die wichtigsten Preisträgerinnen:
Kopa-Trophäe
Den Award für die beste U21-Spielerin der Welt erhielt Vicky Lopez. Nach ihren herausragenden Auftritten an der Women’s Euro in der Schweiz und ihrer super Saison mit dem FC Barcelona war das keine grosse Überraschung.
Johan-Cruyff-Trophäe
Als beste Trainerin wurde Europameisterin Sarina Wiegman ausgezeichnet. Sie holte sich bei ihrer dritten Teilnahme an den Europameisterschaften den dritten Sieg. Für einen Schmunzler sorgte sie, als sie von Ruud Gullit (Moderator des Abends und Landsmann von Wiegman) gefragt wurde, wann sie wieder aus England zurückkehre. Sie antwortete, dass sie noch ein Weilchen in «England bleibe».
Yashin-Trophäe
Es war das erste Mal, dass auch die beste Torhüterin der Frauen bei der prestigeträchtigen Fussball-Gala ausgezeichnet wurde. Goalie-Legende Gianluigi Buffon übergab diese der Europameisterin Hannah Hampton. In ihrer Dankesrede gedachte die englische Nationalspielerin ihrem verstorbenen Grossvater und dem erst kürzlich verstorbenen Matt Beard.
Matt engagierte sich bereits für den Frauenfussball, als sich noch niemand dafür interessierte. Er brauchte jeden Raum zum Strahlen, sobald er ihn betrat. Manchmal verbirgt das strahlendste Lächeln den grössten Schmerz. Er wird sehr fehlen.
Gerd-Müller-Trophäe
Ewa Pajor gewinnt die Gerd-Müller-Trophäe – ausgezeichnet werden damit herausragende Torjägerinnen.
Women’s Club des Jahres
Obwohl eigentlich der FC Barcelona zu den grossen Favoriten gehörte, wurde der FC Arsenal als bester Frauenclub der Welt ausgezeichnet. Mit dem Champions-League-Sieg (ungeschlagen im ganzen Turnier) und 111 Toren über alle Wettbewerbe hinweg gesehen ist das aber sicherlich verdient.
Ballon d’Or
Nach ewigem Vorgeplänkel wurde dann auch endlich der Ballon d’Or aus dem Louis-Vuitton-Köfferchen geholt. Übrig blieben am Schluss noch Arsenal-Star Mariona Caldentey und Barcelonas Aitana Bonmatí. Die Spannung stieg, bis Andrés Iniesta Aitanas Name ins Mikrofon sprach.
Damit ist die 27-jährige Spanierin die erste Frau, die den Ballon d’Or das dritte Mal in Folge gewinnt! Und auch insgesamt ist sie erst die dritte Fussballerin, die das schafft. Bei den Männern haben das nämlich nur Michel Platini und Lionel Messi geschafft.
Neues Investment
Mercury13 hat Bristol City Women übernommen. Die Investmentgruppe, die es sich zum Ziel gemacht hat, 100 Millionen Pfund in verschiedene Frauenfussballclubs zu investieren, hat die Aktienmehrheit der Familie Lansdown übernommen. Der Familie bleibt weiterhin eine Minderheitsbeteiligung am WSL2-Club. Mercury13 zog somit – nach Serie-A-Club Como Women – einen nächsten Deal an Land. «Mercury13 hat das Engagement und die Fähigkeit, Bristol City Women voranzubringen und unsere stolze Geschichte als fortschrittlicher, innovativer und gemeinschaftsorientierter Verein fortzusetzen», wird Gavin Marshall (Vorsitzender von Bristol City Women und CEO von Bristol Sport) in einer offiziellen Mitteilung des Clubs zitiert. Das Team werde weiterhin im Ashton Gate spielen und im Robins High Performance Centre trainieren.
NWSL
Seit über vier Monaten ungeschlagen, in nur 20 Spielen 50 Punkte geholt (so schnell wie kein NWSL-Team in der Geschichte) und nach 21 Spielen die Shield-Trophy gesichert (auch das so schnell wie kein anderes Team zuvor) – an Kansas City Current scheint es in dieser Saison kein Vorbeikommen zu geben.
Mit dem 2:0-Sieg gegen Seattle Reign haben sich die Liga-Dominatorinnen die erste Trophäe geholt. Das garantiert KCC die Teilnahme am NWSL Challenge Cup 2026 und am CONCACAF W Champions Cup 2026/27.
Das Battle um die Playoff-Plätze ist in vollem Gange. Noch fünf Spieltage dauert die Regular Season, und mindestens bis zum aktuell elften Platz kann man sich noch berechtigte Hoffnungen machen. Dort steht Angel City FC. Mit 24 Punkten hat der Club nur vier Punkte Rückstand auf den achten Playoff-Rang… Vor ihnen stehen Racing Louisville und Houston Dash mit je 26 Punkten. Racing Lou hat mit einer 2:3-Niederlage gegen die Utah Royals am Samstag wichtige Punkte verloren.
In einem drastischen Abwärtstrend befindet sich aktuell auch Orlando Pride mit Superstar Marta und Rekordfrau Lizbeth Ovalle. Gegen North Carolina Courage haben sie 0:1 verloren. Aus den letzten fünf Ligaspielen konnten sie nur einen Punkt mitnehmen. Jetzt stehen sie noch auf Rang sieben, und wenn das so weitergeht, wird das mit den Playoffs eine sehr knappe Sache…